Ferri und Conrad über »Die Tochter des Vercingetorix«

Asterix 38

Am heutigen 14. Oktober 2019 wurde in Paris - erneut mit einer feierlichen Zeremonie - das Cover des neuen Asterix-Albums präsentiert, und die beiden Schöpfer Jean-Yves Ferri und Didier Conrad haben ein paar Fragen zum Inhalt des neuen Abenteuers beantwortet, das am 24. Oktober unter dem Titel »Die Tochter des Vercingetorix« erscheint.

Die feierliche Enthüllung des
Cover von Asterix Band 38 cr ICON-FastFacts

Ein runder Geburtstag und ein heiß ersehntes neues Album – 2019 ist definitiv ein Asterix-Jahr! Nachdem sie 2017 in Asterix in Italien das Nachbarland bereist haben, sind Asterix und Obelix jetzt zurück im schönen Aremorica – wie es die Tradition verlangt. Das neue Abenteuer spielt sich im Herzen des gallischen Dorfes ab und eine neue Figur sorgt hier für mächtig Trubel! Der neue Band Die Tochter des Vercingetorix ist die vierte Gemeinschaftsarbeit von Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen). Das Autorenduo setzt das Werk der Comic-Genies und Asterix-Väter René Goscinny und Albert Uderzo fort.

Das ganze Dorf ist in Aufruhr! Die Tochter des berühmten gallischen Häuptlings Vercingetorix ist auf der Flucht vor den Römern. Sie flüchtet sich an den einzigen Ort, der ihr Schutz vor Cäsars Männern bieten kann: das Dorf der unbeugsamen Gallier. Und so viel können wir schon jetzt verraten: Der pubertierende Teenager sorgt für ordentlich viel Wirbel in dem sonst so beschaulichen Örtchen ....

Im nachfolgenden Kurzinterview erzählen Ferri und Conrad von ihrer Arbeit an »Die Tochter des Vercingetorix«.

Das Titelbild vom neuen Asterix-Album

Wie kam es zu der Idee, eine weibliche Figur in den Mittelpunkt zu stellen, noch dazu eine Jugendliche?

Jean-Yves FerriJean-Yves Ferri: Ich hatte erst überlegt, den großen Vercingetorix höchstpersönlich aus der Schublade zu ziehen. Aber dann wäre die Diskrepanz zwischen der Story und den historischen Fakten zu groß geworden. Wie hätte ich zum Beispiel erklären können, dass die Dorfbewohner dem größten aller gallischen Häuptlinge nicht zum Sieg verholfen hatten?
Ich kam zu dem Schluss, dass Vercingetorix inner­halb der Asterix-Reihe nichts anderes sein kann, als das, was er immer war, nämlich eine Art mythischer Prolog.
Deshalb habe ich mich auf seine Tochter konzentriert – die allerdings frei erfunden ist! So kam plötzlich das Thema Pubertät ins Spiel ...
Dieser schwierige Lebensabschnitt war seit Grautvornix (Asterix und die Normannen) nicht mehr thematisiert worden. Ich fand, dass man das Ganze heute aus einer anderen Sicht angehen könnte.

Didier Conrad: Wir wollten uns stärker auf weibliche Figuren konzentrieren und abgesehen von Zechine in Das Geschenk Cäsars gibt es in der Asterix-Reihe keine Jugendlichen. Nach insgesamt 37 Alben muss man Themen und Figuren finden, die von den Schöpfern der Serie bisher wenig behandelt worden sind. Nur so schafft man Raum für neue Ideen und bringt frischen Wind rein.

Erzählen Sie uns etwas über die historischen Gegebenheiten, die Sie zu diesem Album inspi­riert haben.

Jean-Yves Ferri: Die Geschichte spielt ein paar Jahre nach der Niederlage von Vercingetorix gegen die Römer in der Schlacht um Alesia. Wir hatten diese Vorstellung von einem geheimen Netzwerk von Arvernern, die Vercingetorix treu geblieben sind.
Natürlich würde dieses Netzwerk alles Mögliche tun, um die Tochter des verstorbenen Häuptlings zu beschützen. Sie und ihren „Wendelring“, eine Ehrenauszeichnung in Form eines Halsreifs, den ihr ihr Vater vererbt hat. Ich versuche immer, histo­rische Elemente einfließen zu lassen. Zum Beispiel die Anspielungen auf die Kontroverse um die Belagerung von Alesia und auf die Taktik der Römer bei Schlachten auf See.
Asterix soll die Leser zwar zum Lachen bringen, aber der Witz funktioniert umso besser, je plausibler die Geschichte ist.

Didier ConradDidier Conrad: So konnten wir auch neue, starke Figuren ein­führen, und zwar einige Arverner mit ihrem unverwech­selbaren Dialekt!

Sie sind beide genauso alt wie Asterix und seine Freunde. Welche Bedeutung hatte Asterix für Sie als Kind?

Jean-Yves Ferri: Stimmt, ich bin genauso alt wie Asterix. Wir sind beide im Jahr 59 nach Christus geboren. Schon deshalb fühle ich mich dieser Comic-Reihe sehr ver­bunden! (lacht).
Als mir dann die Verantwortung für die neuen Geschichten übertragen wurde, habe ich schnell meinen Helm aufgesetzt und angefangen, in den Truhen von Miraculix nach dem passenden Rezept zu suchen.
Dummerweise war Asterix das Ergebnis der Zusammenarbeit zweier besonderer und einzigartiger Menschen, nämlich Goscinny und Uderzo. Deshalb gab es kein Patentrezept zur Fortsetzung der Reihe ...
Wir versuchen einfach, bei jedem neuen Album den Geist der Serie zu erhalten, der von dieser ganz eigenen und humorvollen Mischung aus Antike und Moderne lebt.
Wir probieren bei jedem Album etwas Neues aus und lassen uns dabei von aktuellen Themen inspirie­ren. Zum Glück hält unser Alltag jede Menge positive Gesprächsanlässe bereit!

Didier Conrad: Ich war acht oder neun, als ich meinen ersten Asterix gelesen habe. Ich fand Comics sowieso toll, aber Asterix war eine echte Offenbarung. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich das große Glück habe, diese Reihe fortzusetzen, die in der Comicwelt einzigartig ist.

Asterix Band 38 Seite 5 Panel 1A

Das Interview mit Didier Conrad und Jean-Yves Ferri wurde für die offizielle Pressemitteilung von Egmont Ehapa Media GmbH / Egmont Verlagsgesellschaften mbH geführt. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung. Alle Abbildungen sind Asterix® – Obelix® – Idefix ® / © 2019 Les Éditions Albert René

Der neue Asterix-Band »Die Tochter des Vercingetorix« erscheint am 24. Oktober 2019 bei Egmont Ehapa Media (Softcover, 48 farbige Seiten, 6,90 €) und bei der Egmont Comic Collection (Hardcover, 48 farbige Seiten, 12,00 €). Es wird auch wieder eine »Luxusedition« geben (128 Seiten, Großformat, limitiert auf 1.111 Exemplare, 59,00 €) sowie eine »Artbook-Ausgabe« (112 Seiten, gebunden, s/w In einer hochwertigen Box inklusive 12 Drucken, davon 2 von den Künstlern handsigniert, Limitiert auf 399 nummerierte Exemplare, 199,00 €).


Weiterführender Link:

Die offizielle Asterix-Webseite: Asterix