Erste Ausstellung über Walter Moers in der Ludwiggalerie

Abt: Arschlöcher und Blaubären

Die 7 1/2 Leben des Walter Moers

Mit der Ausstellung »Die 7 1/2 Leben des Walter Moers« wird vom 25. September 2011 bis zum 15. Januar 2012 erstmals das Werk des 1957 in Mönchengladbach geborenen Walter Moers im Mittelpunkt einer großen Werkschau stehen.

Die Lügengeschichten des Käpt’n mit dem blauen Pelz sind ebenso legendär wie die politisch unkorrekten Verhaltensweisen des Jungen, der das Kleine Arschloch schon im Namen trägt.
Und mit der Figur Adolf, die Nazi-Sau, bricht er dann auch noch das letzte große Tabu: Walter Moers, Zeichner und Autor mit überbordendem Einfallsreichtum. Grenzenlose Phantasie lebt Moers auf seinem neuen Kontinent aus, den er Zamonien nennt und mit vielerlei Daseinsformen wie Buntbären und Eydeeten, Fhernhachen und Wolpertingern, Buchlingen und Haifischmaden oder Kratzen und Schrecksen bevölkert. Ein Universum der Sonderklasse, das sich die Literatur und das Lesen, das Spiel mit Worten und Sätzen, zu einem seiner Hauptthemen auserkoren hat. Die Bilder zu diesem eigenwilligen Phantasiereich geben einen tiefen Einblick in die Vorstellungskraft des doppelbegabten Autors und zeigen, ebenso wie seine Texte, ein großes Repertoire an kunsthistorischem wie eben auch literarischem Wissen.
Der Leser (und in der Ausstellung der Besucher) begibt sich auf eine phantastische Reise, auf der viele Rätsel zu entschlüsseln sind: wer war noch mal Ojahnn Golgo van Fontheweg und was hat es mit Anagrom Ataf auf sich?
Das große Interesse am Spinnen von Seemannsgarn hat Walter Moers bereits bei einer seiner ersten Figuren, dem blauen Bärenopa und dessen drei Enkeln für die Sendung mit der Maus gezeigt. Mit einer Kombination aus Puppenspiel und Trickfilm bricht der Käpt’n zu seinen haarsträubenden Abenteuern auf, die durch Hein Blöd nicht unbedingt glaubwürdiger werden.
Neben diesen Arbeiten fürs Fernsehen wurde Moers durch seine Comics, insbesondere Das kleine Arschloch, bekannt. Als „die Figur der 90er Jahre“ bezeichnet, traf der Jugendliche mit den schlechten Manieren genau den Zeitgeist. Moers stellte ihm später den alten Sack zur Seite, der in seinem Rollstuhl vor allem das Sterben thematisierte. Ein reduzierter Zeichenstil mit riesigen Nasen ist hier Moers Markenzeichen. Zwei Filmdrehbücher wurden von ihm zu diesen Figuren geschrieben, wobei er für den ersten Arschloch-Film die ‚Goldene Leinwand’ verliehen bekam. Ende der 1990er Jahre wendet er sich vom Comic ab, nur Adolf – Der Bonker wird danach noch, von einem Musikvideo begleitet, gezeichnet.

Erstmals widmet sich nun eine Ausstellung dem Werk des Zeichners und Autors Walter Moers in all seinen Fassetten. In seinen 7 ½ Leben hat er Erstaunliches geschaffen. Dabei ist ihm ein unerschöpflicher Figurenreichtum ebenso zu Eigen wie ein exzessives Sprachspiel – beides kann ab dem 25. September 2011 in Oberhausen in Originalen studiert werden. Weit über 100 Werke in Form von Zeichnungen, Skizzen, Gemälden, Skulpturen, Puppen, Filmen, darunter auch unveröffentlichte Werke, stellen einen der wichtigsten Geschichtenerfinder Deutschlands in seiner medialen Breite vor, dessen museale Präsentation seit langem überfällig ist.

Und übrigens: Am 5. Oktober erscheint Walter Moers neuer Zamonien-Roman Das Labyrinth der Träumenden Bücher im Knaus Verlag. Die neuen Abenteuer des Hildegunst von Mythenmetz sind bereits ab dem 25. September in der LUDWIGGALERIE zu sehen.

Weitere Informationen gibt es hier: www.ludwiggalerie.de

Abbildungen:
Walter Moers © Eichborn Verlag AG,
Frankfurt am Main/Knaus Verlag, München/
Piper Verlag GmbH, München


Ausstellungs- und Kontaktadresse:

LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
45049 Oberhausen
Caroline Tillmann-Schumacher M.A. (Ausstellungskommunikation)
Tel. 0208 4124916